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Aktueller Prospekt Rossmann - Gültig von 01.10 bis 31.10 - Seitenzahl 21

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Prospekt Rossmann 01.10.2022 - 31.10.2022
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picture (5); Getty Images; Brinkhoff/Moegenburg 8 3 & 2 & INTERVIEW So tolerant sind wir gegenüber Fehlern: Prof. Dr. Michael Frese über seine Studie Sie haben die Toleranz gegenüber Fehlern in 58 Ländern untersucht. Was ist dabei herausgekommen? Prof. Dr. Michael Frese: Dass Deutschland in Bezug auf die Fehler- toleranz leider nicht gut dasteht - nämlich auf dem vorletzten Platz. Das Ergebnis überraschte mich allerdings nicht sonderlich, denn wirtschaftlich gesehen sind fehlerintolerante Länder erfolgreicher als fehlertolerante. Bedeutet das, wer erfolgreich sein will, darf Fehlern gegenüber nicht tolerant sein? Prof.Dr.M.F.: Es kommt darauf an, um welchen Bereich es sich handelt. Im Privaten und in kleineren Unter- nehmen gilt das nicht. Dort haben die meisten meiner Studien über Fehler- Management gezeigt, dass ein offener, konstruktiver Umgang mit Fehlern zu besseren Ergebnissen führt. Das A und O dabei ist Kommunikation. Fehler müssen rechtzeitig erkannt und ange- sprochen werden, damit das Fehler- Management starten kann. In großen Unternehmen oder auf gesellschaftlicher Ebene muss diese Kommunikation jedoch formalisiert werden. Hier können Fehler eine ganz andere Dimension bekommen, deshalb muss es „Fehlervermeidungsprozesse“ & PROF. DR. MICHAEL FRESE, Psychologe und Fehlerforscher an der Universität Lüneburg geben. Dementsprechend gibt es dort auch wenig Fehlertoleranz. Wie sieht Ihrer Meinung nach ein guter Umgang mit Fehlern aus? Prof.Dr.M.F.: Ich als Person muss den eigenen Fehlern gegenüber auf- geschlossen sein und sie akzeptieren, denn sie sind Teil des Lernprozesses. Andernfalls gerät man in eine Negativ- spirale, die dazu führt, dass man aus Verunsicherung immer mehr Fehler macht und sich irgendwann nichts mehr zutraut. Auch die Innovation bleibt dann auf der Strecke. Sich an Neues zu wagen, birgt auch immer das Risiko, Fehler zu machen. Und wer Angst hat, ist nicht innovativ. Im Gegenzug sollte man aber auch nicht zu großzügig mit den eigenen Fehlern sein, sonst lernt man nichts aus ihnen. Wichtig ist, dass es einem gelingt, nach einem Fehler in den Lernmodus zu schalten. Aus Fehlern lernen ist die wahre Fähigkeit. Wie geht man mit Fehlern anderer um? Prof.Dr.M.F.: Ebenso positiv! Ich halte viel von dem amerikanischen Trend, Fehler zu zelebrieren oder sich wie in den sogenannten „Fuck-up- Nights“ humorvoll mit ihnen ausein- anderzusetzen. OKTOBER_22 eentaur 2 1

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picture (5); Getty Images; Brinkhoff/Moegenburg 8 3 & 2 & INTERVIEW So tolerant sind wir gegenüber Fehlern: Prof. Dr. Michael Frese über seine Studie Sie haben die Toleranz gegenüber Fehlern in 58 Ländern untersucht. Was ist dabei herausgekommen? Prof. Dr. Michael Frese: Dass Deutschland in Bezug auf die Fehler- toleranz leider nicht gut dasteht - nämlich auf dem vorletzten Platz. Das Ergebnis überraschte mich allerdings nicht sonderlich, denn wirtschaftlich gesehen sind fehlerintolerante Länder erfolgreicher als fehlertolerante. Bedeutet das, wer erfolgreich sein will, darf Fehlern gegenüber nicht tolerant sein? Prof.Dr.M.F.: Es kommt darauf an, um welchen Bereich es sich handelt. Im Privaten und in kleineren Unter- nehmen gilt das nicht. Dort haben die meisten meiner Studien über Fehler- Management gezeigt, dass ein offener, konstruktiver Umgang mit Fehlern zu besseren Ergebnissen führt. Das A und O dabei ist Kommunikation. Fehler müssen rechtzeitig erkannt und ange- sprochen werden, damit das Fehler- Management starten kann. In großen Unternehmen oder auf gesellschaftlicher Ebene muss diese Kommunikation jedoch formalisiert werden. Hier können Fehler eine ganz andere Dimension bekommen, deshalb muss es „Fehlervermeidungsprozesse“ & PROF. DR. MICHAEL FRESE, Psychologe und Fehlerforscher an der Universität Lüneburg geben. Dementsprechend gibt es dort auch wenig Fehlertoleranz. Wie sieht Ihrer Meinung nach ein guter Umgang mit Fehlern aus? Prof.Dr.M.F.: Ich als Person muss den eigenen Fehlern gegenüber auf- geschlossen sein und sie akzeptieren, denn sie sind Teil des Lernprozesses. Andernfalls gerät man in eine Negativ- spirale, die dazu führt, dass man aus Verunsicherung immer mehr Fehler macht und sich irgendwann nichts mehr zutraut. Auch die Innovation bleibt dann auf der Strecke. Sich an Neues zu wagen, birgt auch immer das Risiko, Fehler zu machen. Und wer Angst hat, ist nicht innovativ. Im Gegenzug sollte man aber auch nicht zu großzügig mit den eigenen Fehlern sein, sonst lernt man nichts aus ihnen. Wichtig ist, dass es einem gelingt, nach einem Fehler in den Lernmodus zu schalten. Aus Fehlern lernen ist die wahre Fähigkeit. Wie geht man mit Fehlern anderer um? Prof.Dr.M.F.: Ebenso positiv! Ich halte viel von dem amerikanischen Trend, Fehler zu zelebrieren oder sich wie in den sogenannten „Fuck-up- Nights“ humorvoll mit ihnen ausein- anderzusetzen. OKTOBER_22 eentaur 2 1
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